Wie viel Zeit sollte ich für das Fernstudium einplanen?
Wie viel Zeit wirklich für ein Fernstudium eingeplant werden sollte, lässt sich nicht generalisierend beantworten. Aber wir können dir einige Informationen geben, an denen du dich orientieren kannst. Der Zeitaufwand, der im Fernstudium zum erfolgreichen Erlernen der Inhalte eingeplant werden sollte, wird in sogenannten Creditpoints berechnet. Das Europäische System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen (European Credit Transfer and Accumulation System) ECTS dient der Gliederung des Hochschulsystems.
Somit macht es die Gewichtung der Bestandteile transparent. Ein Creditpoint entspricht dabei 30 Arbeitsstunden. Ist ein Modul, beispielsweise Personalmanagement im Fernstudiengang BWL (B.A.) mit 6 ETCS angegeben, so sollte man 180 Stunden für das erfolgreiche Abschließen des Moduls einplanen. Diese 180 Stunden umfassen dabei sowohl die Teilnahme an den Lehrveranstaltungen, als auch die Zeit für Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltungen sowie Zeit zum Lernen für die jeweils zu erbringende Prüfungsleistung. An diesen Zahlen kannst du dich orientieren.
So viel Zeit musst du für ein Fernstudium investieren
- Ein einzelner Leistungspunkt entspricht 30 Arbeitsstunden.
- Die meisten Bachelor-Studiengänge sind mit 180 Credits angegeben.
- Dementsprechend sollte man 5.400 Stunden einplanen (900 Stunden pro Semester).
Selbstverständlich hört sich diese Zahl erst einmal überfordernd an, doch sollte bedacht werden, dass diese über einen Zeitraum von 3 oder mehr Jahren erbracht werden müssen. Pro Semester sind es demnach gut 900 Stunden. Das ist zwar ziemlich viel, aber machbar.
Ein Fernstudium lässt sich sehr flexibel gestalten. Es gibt keine Präsenzpflichten und Lernmaterialien können flexibel und jederzeit genutzt werden.
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So schaffst du dein Fernstudium
Wenn du dein Fernstudium in Regelstudienzeit schaffen möchtest, solltest du mehrere Tage in der Woche für dein Studium einplanen. Du solltest dir bewusst Freiräume zum Lernen schaffen. Wie diese organisiert sind, kann gänzlich frei entschieden werden. Viele Fernstudenten nehmen sich jeden Abend zwei bis drei Stunden Zeit, um zu lernen. Andere hingegen nutzen das Wochenende. Selbstverständlich ist es auch möglich, lernfreie Tage zu genießen. Wie, wo und wann jeder lernt, kann aber zum Glück jeder frei bestimmen.
Zeitmanagement im Fernstudium
Wichtig ist dein Zeitmanagement im Fernstudium. Wir empfehlen dir feste Lernzeiten. Innerhalb dieser Lernzeiten solltest du dich nicht von anderen ablenken oder stören lassen. Ein guter Zeitplan hilft dir außerdem, verbindliche Termine festzuhalten. Auch der Partner oder die Familie können so besser in die neuen Tagesabläufe einbezogen werden.
Auch Prioritäten sollten von dir gesetzt werden. Nicht jede Aufgabe ist wichtig. Idealerweise teilst du dir Prioritäten in drei Prioritätsstufen ein. Die wichtigsten Aufgaben solltest du innerhalb weniger Tage erledigen. Die zweitrangig wichtigen Aufgaben innerhalb von zwei Wochen und die Aufgaben mit der geringsten Priorität innerhalb des aktuellen Semesters. Hierbei solltest du aber keinesfalls zum „Rosinenpicken“ neigen. Wenn du unliebsame Aufgaben aufschiebst, nur weil diese schwieriger sind, kannst du langfristig gesehen mehr Druck bei wirklich wichtigen Aufgaben bekommen. Außerdem ist die Motivation nach Abschluss einer schwierigen Aufgabe viel höher.
Falls du doch einmal Druck haben solltest, schaffe dir einen Ausgleich zum Studierendenalltag. Das kann ein Treffen mit Freunden, Sport oder etwas Anderes, das dir Spaß macht, sein. Hier solltest du einfach nur die Zeit genießen und keinen Gedanken an dein Studium verschwenden.
So schaffst du dein Fernstudium!
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Zeitmanagement-Tipps & Lern-Tipps unserer Studenten
Psychologie-Zeitmanagement (Rocky S. Psychologie B. Sc.)
"Vieles konnte nur mit sorgfältiger Vorplanung in Einklang gebracht werden, um Familie, Freunde und die Partnerin zu berücksichtigen. [...] All das unter einen Hut zu bringen, war nicht immer einfach, aber auch nicht unmöglich. Wenn jemand einen ähnlichen Weg einschlagen will, empfehle ich, nicht unbedingt sein Schiff zu verbrennen, um die Insel erobern zu können. Aber du solltest eine Passion in dem Studium finden, das vor dir liegt. Ein Studium ist wie ein Marathon, kein Sprint. Obwohl 36 Module auf den ersten blick nicht viel erscheinen mögen, sind sie dennoch erforderlich, um am Ende in einem Berufsfeld zu arbeiten, in dem man täglich dazu lernt. Hier sind meine Überlebenstipps:
- Trag dir alles in den Kalender mit Erinnerungen ein.
- Schieb Statistik nicht auf, wer keine Daten versteht, kann auch keine Werte aus Studien interpretieren.
- Nimm dir Auszeiten. Nach jeder Klausur sollte eine Woche Erholung drin sein, wenn man das ganze Jahr über auf Achse ist.
- Die Dinge müssen echt und nicht perfekt sein. Das Studium ist zum Lernen da und nicht, um mit tadellosen Ergebnissen aufzuwarten.
- Es gibt auch ein Leben außerhalb der Studienblase. Geh raus und nimm gezielt Abstand von deinem Studium. Lerne aus dem Studium für deinen späteren Beruf."
MBA-Tipps (Konstantin S. MBA)
"Als voll berufstätiger Arzt an der Uniklinik und den zusätzlichen Aufgaben wie Lehre und Forschung war das Zeitmanagement auch ein wichtiges Thema. Ich musste schnell lernen, dass es nichts bringt, alles gleichzeitig und parallel zu machen und habe mich nach der anfänglichen Euphorie schnell von 2 von 4 Klausuren wieder abgemeldet. Egal wie schnell ich sein wollte, ich musste mir insbesondere für den neuen Stoff Zeit nehmen und habe gelernt, mich Step by Step mit den Themen zu beschäftigen - insbesondere weil die Themen häufig zusammenhängen.
Was mir für die weiteren Semester geholfen hat, ist die Skripte zu überfliegen und herauszuarbeiten, welche der anstehenden Themen die meiste Übersicht geben und weniger vertiefend sind. Diese habe ich mir dann für die erste Klausur herausgesucht. Die anderen habe ich dann als Wiederholung inklusive einer Vertiefung zum Lernen für die nächsten Klausuren aufgehoben. Zum Glück ist das Lernen an sich keine große Hürde für mich gewesen. Ich habe das gleich Verfahren wie in der Schule und zu den Zeiten des Medizinstudiums genutzt und habe mir den Stoff quasi selbst vorgetragen: Dabei habe ich ein Kapitel gelesen und - z.B. beim Kochen oder anderen Hausarbeiten - mir das Gelesene wieder erzählt und teils im Mono-Dialog mit mir selbst diskutiert, sodass der Stoff besser in Erinnerung blieb."