Den Traumjob im Visier: Tipps für die Bewerbung

Ottobock – Bewerbungstipps von Recruiterin Marlene Schuster

Bewerbungstipps von Recruiterin Marlene Schuster

Der erste Weg, um bei einem Unternehmen zu starten, führt über die Bewerbung. Mit eurer Bewerbung vermittelt ihr einen ersten Eindruck über eure Fähigkeiten und Kenntnisse. Sobald ihr diese erste Hürde erfolgreich gemeistert habt und das Unternehmen überzeugen konntet, steht das persönliche Kennenlernen an.

Neue Mitarbeiter auszuwählen und Vorstellungsgespräche zu führen, gehört zum Job von Marlene Schuster. Frau Schuster arbeitet als Recruiterin in der Abteilung Human Resources bei dem Weltkonzern Ottobock und hat uns einen kleinen Einblick gegeben, worauf es bei einem Vorstellungsgespräch ankommt und worauf ihr achten solltet. 

Was sind die besten Tipps für eine gute Bewerbung?

  1. Typische Fragen beim Vorstellungsgespräch kennen
  2. No-Gos beim Vorstellungsgespräch
  3. Womit Bewerber punkten
  4. Welche Soft Skills wichtig sind
  5. Das passende Match finden

Frau Schuster, worauf achten Recruiter im Bewerbungsprozess?

1. Gibt es typische Fragen, die bei Ihnen im Vorstellungsgespräch gestellt werden, z. B. Brainteaser?

Bei uns gibt es keine standardisierten Fragen, die jedem Bewerber gestellt werden. Bei der Auswahl der Fragen kommt es immer auf den jeweiligen Fachbereich und die Anforderungen der zu besetzenden Stelle an. Typisch sind Fragen zu den vorhandenen fachlichen Qualifikationen, z. B. „Welche Kenntnisse bringen Sie für die Position mit?“. Neben der fachlichen Eignung sollte der Bewerber auch von seiner Persönlichkeit her ins Team und zu Ottobock passen. Daher zielt eine meiner bevorzugten Abschlussfragen auf die Motivation des Bewerbers ab: „Warum haben Sie sich gerade für diese Stelle beworben?“. Für uns Personaler besteht die große Herausforderung im Vorstellungsgespräch darin, den Menschen in kurzer Zeit näher kennenzulernen und einzuschätzen. Dazu nutzen wir mitunter auch Brainteaser oder Stressfragen, mit denen wir die Bewerber nicht ärgern, sondern deren Umgang mit schwierigen Situationen und ihre Kreativität bei der Lösung von Problemen testen wollen. 

 

2. Was ist ein absolutes „No-Go“ im Vorstellungsgespräch?

„No-Go’s“ werden unterschiedlich bewertet. Selbstverständlich sollte der Bewerber die Namen der Interviewer kennen und im Gespräch nicht über seinen derzeitigen oder ehemaligen Arbeitgeber herziehen. Der Bewerber sollte angemessen gekleidet sein und sich trotz verständlicher Nervosität möglichst natürlich verhalten. Ehrlichkeit ist besonders wichtig: Es bringt nichts, den eigenen Lebenslauf zu beschönigen oder etwas zu verheimlichen, das bei einer Einstellung ohnehin herauskommen würde. Ein kleiner Tipp: Über die vertraglichen Rahmenbedingungen wie z. B. Gehalt wird erst am Ende des Gespräches gesprochen.

 

3. Womit kann ein Bewerber im Gespräch punkten?

Wenn er sich gut vorbereitet hat und authentisch ist. Für viele Bewerber besteht die Kunst darin, im Gespräch das richtige Maß zu finden und nicht zu viel oder zu wenig von sich zu erzählen. Zudem ist es wichtig, dass der Bewerber aktiv Fragen stellt und somit zeigt, dass er sich für das Unternehmen und die Position interessiert. Punkten kann der Bewerber auch, wenn er seine Fähigkeiten anhand von konkreten Beispielen oder Arbeitsproben belegt.

 

4. Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Soft Skills, die ein Bewerber mitbringen sollte?

Viele Bewerber erzählen im Vorstellungsgespräch ausschließlich von ihren Hard Skills. Dabei sind die Soft Skills genauso wichtig. Denn der potenzielle neue Mitarbeiter muss auch zu unseren kulturellen Werten, z. B. spielfreudig, unternehmerisch, mutig, nachhaltig, engagiert und weltoffen, passen. Soft Skills wie z. B. Teamfähigkeit, Eigeninitiative und Zuverlässigkeit haben je nach Position und Team eine unterschiedliche Gewichtung. Es ist daher wichtig, dass sich der Bewerber im Vorfeld bewusst macht, welche Fähigkeiten sowie Stärken und Schwächen er mitbringt.

 

5. Welchen Tipp würden Sie jedem Bewerber mit auf den Weg geben?

Generell rate ich von „Massenbewerbungen“ ab, bei denen Bewerber nur den Firmennamen und Ansprechpartner ändern – das fällt immer auf! Bereiten Sie sich gut vor – besonders, wenn es Lücken oder Unklarheiten in Ihrem Lebenslauf geben sollte. Formulieren Sie immer eine individuelle Bewerbung und machen Sie sich vorab Gedanken über sich selbst, zum Unternehmen und zu der vakanten Stelle. Außerdem ist es wichtig, nicht den Kopf hängen zu lassen, wenn es mit der Bewerbung nicht klappt. Es liegt nicht immer an der eigenen Persönlichkeit oder Qualifikation. Die Herausforderung besteht darin, das perfekte Match zu finden. Dies setzt sich zusammen aus dem Gesamtbild, das zur Position, dem Team und dem Unternehmen passen muss. Bei Ottobock steht der Mensch im Mittelpunkt. Das gilt nicht nur für unsere Kunden, sondern auch im Hinblick auf unsere Mitarbeiter.