Er ist studierter und promovierter Mediziner, erfolgreicher Gründer und hat nebenberuflich noch an der PFH einen Master in Business Administration (MBA) im Fernstudium absolviert. Doch das ist Konstantin Altrichter immer noch nicht genug: Als nächstes steht ein Masterstudium Unternehmensrecht auf seiner Bucket-List. Was den PFH-Alumnus motiviert, erzählt er im Interview.
Herr Dr. Altrichter, Sie haben Medizin studiert und promoviert. Warum wollten Sie auch noch einen MBA im Fernstudium absolvieren?
Die Entscheidung zum BWL-Studium habe ich während der Gründungsphase unseres Start-Ups daisygrip gefällt. Mein Mitgründer Karl Hartmann hat durch sein Wirtschaftsingenieur- und Entrepreneurship-Studium bereits umfangreiches wirtschaftswissenschaftliches Knowhow. Ich will Dinge immer genau verstehen, deshalb wollte ich mir auch fundierte Businesskenntnisse aneignen. Und das erweist sich tagtäglich als sehr wertvoll.
Was ist die Geschäftsidee hinter daisygrip – und wie kamen Sie auf die Idee?
Im letzten Jahr meines Medizinstudiums an der Universität Rostock habe ich während meines Praktischen Jahres im Krankenhaus gearbeitet. Dort wurden wir regelmäßig auch in Hygiene unterwiesen, ein sehr wichtiges Thema. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich herkömmliche Venenstauer, die man beispielsweise zur Blutentnahme nutzt, im hektischen Klinikalltag nicht ausreichend desinfizieren lassen. Über die Baumwollbänder können sich gefährliche Erreger verbreiten. Als ich nach meinem Examen meine Doktorarbeit am Institut für Medizinische Biochemie und Molekularbiologie geschrieben habe, startete ich zu diesem Thema ein Forschungsprojekt. Mit meinem Schulfreund und Mitgründer Karl Hartmann habe ich dann einen besseren Venenstauer entwickelt. Unser daisygrip zeichnet sich an jedem Bauteil durch glatte Oberflächen aus, die sehr einfach mit Desinfektionsmittel zu reinigen sind.
Sie sind nach Examen und Promotion gleich als Entrepreneur gestartet?
Ja, wir haben 2017 an Ideenwettbewerben teilgenommen und uns um Fördermittel beworben. Parallel dazu habe ich nach potenziellen Hochschulen recherchiert und 2018 dann mein Fernstudium an der PFH begonnen. Gegründet haben wir ebenfalls im Laufe des Jahres (März 2018).
Mit Ihrem Unternehmen daisygrip haben Sie es sogar in die bekannte Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ geschafft?
Ja, das war im Herbst 2018. Aus dem Deal ist am Ende nichts geworden, aber er hat uns dennoch eine große Öffentlichkeit verschafft, seitdem sind wir auch in den deutschsprachigen Nachbarländern vielen ein Begriff, die Zahl der Anfragen von dort wächst.
Wie waren Ihre Erwartungen an das Studium an der PFH? Und wie war dann anschließend der Ablauf?
Ich hatte im Vorfeld sehr viel recherchiert und war von Anfang an dann sehr begeistert, wie das Fernstudium an der PFH aufgebaut ist. Als Studierender hat man viele Wahlmöglichkeiten, man hat verschiedene Prüfungstermine und kann immer alle wahrnehmen. Auch dass alles online verfügbar ist und zusätzlich die Vorlesungen der letzten Jahre abrufbar waren, hat mir sehr gefallen und bei meinem Studium geholfen. Perfekt für mich war gerade diese Kombination aus den aufgezeichneten Online-Inhalten zu den Fernlehrbriefen und den aktuellen Fragestunden. Aus Gesprächen mit Freunden weiß ich, dass das nicht immer so ideal läuft, gefühlt bauen alle Hochschulen in den letzten Jahren ein Fernstudienangebot auf. Man merkte deutlich, dass die PFH schon lange Erfahrungen damit hatte, denn schon damals war das Fernstudium inhaltlich sehr gut strukturiert aufgebaut.
Wie haben Sie das geschafft, Ihr Fernstudium und die vermutlich sehr intensive Gründungszeit Ihres Start-Ups zu vereinbaren?
Da ich vor dem zeitaufwändigen Vertriebsstart möglichst viel vom Studienstoff schaffen wollte, habe ich gleich an den ersten beiden Prüfungsterminen vier Klausuren aus dem ersten Semester geschrieben und noch eine Klausur aus dem nächsten Semester vorgezogen. Ab unserem Marktstart im dritten Quartal 2018 wurde es dann wie erwartet enger mit der Zeit. Die PFH war da sehr flexibel – das hatte ich aber bereits im Vorfeld recherchiert. Da wurden meine Erwartungen voll erfüllt.
Haben Sie Tipps für andere Studierende, was hat Ihnen bei der Organisation Ihres Studiums geholfen?
Aus meinem Medizinstudium habe ich ja bereits einiges an Erfahrung im Umgang mit viel Lernstoff mitgebracht. Ich habe mir immer vor dem Live-Austausch mit den Dozentinnen und Dozenten das Thema vorab schon im Wesentlichen erschlossen, indem ich mir dazu aufgezeichnete Veranstaltungen angeschaut habe. Ergänzend habe ich mir zum Teil auch bereits die relevanten Inhalte im Fernlehrbrief angeschaut, so dass ich in der Live-Veranstaltung die einzelnen Aspekte sofort zuordnen konnte. So kann ich das gut verknüpfen und lerne am besten.
Wie nutzt Ihnen Ihr Studium heute als Entrepreneur?
Als ich mit meinem Medizinstudium begonnen habe, dachte ich, dass ich mich irgendwann auf einen Bereich spezialisiere und in diesem dann zum Experten werde. Mit dem Gründen hat sich das dann dahingehend geändert, dass ich von allen Bereichen zumindest ein sehr gutes Verständnis haben möchte. Zum einen, um mich mit Experten aus dem wirtschaftlichen oder juristischen Bereich besser austauschen zu können und vermitteln zu können, was wir wollen, beziehungsweise benötigen. Zum anderen, um mich nicht komplett auf Externe verlassen zu müssen. Aus dem MBA-Studium sind das dann beispielsweise Themen wie Bilanzen nicht nur lesen zu können, sondern diese auch in der Tiefe zu verstehen. Oder die transparente Kommunikation nach außen wie nach innen und eine strukturierte Unternehmensführung. Um mir ein noch tieferes juristisches Verständnis und Wissen anzueignen, das ich für die Unternehmensführung benötige, möchte ich dann auch noch Unternehmensrecht studieren.
Sie planen ein weiteres Fernstudium?
Ja, dazu habe ich bereits ein Studium der Rechtswissenschaften an einer staatlichen Universität begonnen und auch die Zwischenprüfungen nach dem Grundstudium absolviert. Das hat mir die nötigen ECTS verschafft, um dann im nächsten Jahr an der PFH mit dem Masterstudium Unternehmensrecht zu beginnen.